„Beschluss zur Omega-Brücke kippen“ BI fordert die Aufhebung des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung von 1999 zum Bau einer Omega-Brücke (GNZ 28.11.17)

Gelnhäuser Neue Zeitung, 28. November 2017

(re) Die Bürgerinitiative „Erhalt der Kreisstraße 904“ wendet sich in einem offenen Brief an die Fraktionen in der Gelnhäuser Stadtverordnetenversammlung. Darin fordert sie die Aufhebung des Parlamentsbeschlusses aus dem Jahr 1999. Wir veröffentlichen den Brief im Wortlaut.

Sehr geehrte Frau Horst, sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,

die Bürgerinitiative „Erhalt der Kreisstraße 904“ bittet die Vorsitzenden der im Stadtparlament Gelnhausen vertretenen Fraktionen und die fraktionslose Stadtverordnete Pia Horst, den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 20. April 1999, der den Bau einer Omega-Brücke als Ersatz des schienengleichen Bahnübergangs an der K 904 befürwortet, durch einen neuen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aufzuheben. Wir sind der Ansicht, dass die jetzt verantwortlichen Stadtverordneten über das Ersatzbauwerk für den Bahnübergang entscheiden sollten und nicht die Verantwortlichen von 1999, da sich etliche Rahmenbedingungen zwischenzeitlich geändert haben. Bei der Entscheidung für eine der möglichen Varianten müssen die betroffenen Bürger von Hailer und Meerholz eingebunden und ihre Interessen berücksichtigt werden.

Mehr als 1 700 Bürger haben mittlerweile mit ihrer Unterschrift die Omega-Brücke abgelehnt und die Forderung der Bürgerinitiative „Erhalt der Kreisstraße 904“, eine Unterführung zu bauen, unterstützt. Täglich kommen Unterschriften hinzu. Die gewählten Vertreter sollten diesen Bürgerwillen nicht missachten! Aus Sicht der Bürgerinitiative „Erhalt der Kreisstraße 904“ sollte eine menschen- und umweltgerechte Lösung gefunden werden: eine Lösung, die die betroffenen Bürger so gering wie möglich belastet; die Variante, die auch die Eingriffe in Umwelt und Natur so weit wie möglich reduziert.

In der Sitzung des Bauausschusses am 20. November wurde deutlich, dass der Main-Kinzig-Kreis als Baulastträger sich bei der Planung des Bahnübergangs auf den oben genannten Beschluss von 1999 bezieht und deshalb keine alternativen Varianten (Unterführung) prüft.

Der Verkehrsdezernent des Main-Kinzig-Kreises, Herr Zach, hat klargestellt, dass der MKK die Brücke nicht bauen wird, sollte die Stadt Gelnhausen wegen der gegenüber 1999 geänderten Rahmenbedingungen den veralteten Beschluss aufheben, um eine andere Variante vorzuschlagen. Herr Heiß von Hessen Mobil hat in der oben genannten Sitzung bestätigt, dass eine Umplanung noch möglich sei. Etwaige Verzögerungen hierbei würden nach Aussagen der Bahn AG den Ausbau der Bahnstrecke nicht beeinflussen. Es muss in jedem Fall bei laufendem Betrieb gebaut werden. Es muss geprüft werden, wie weit die Abmessungen der gestreckten Unterführung reduziert werden können.

Die BI schlägt vor, eine Unterführung im jetzigen Verlauf der K 904 zu bauen (die gestreckte Unterführung wird nach Westen hin verschwenkt), mit einer Fahrbahnbreite wie die Straße vor und hinter der Unterführung plus einem kombinierten Fußgänger- und Fahrradweg auf der westlichen Seite. Die Durchfahrtshöhe der Unterführung sollte maximal 3,30 Meter betragen, wie bei der Autobahnunterführung der Kreisstraße 898 im Stadtweg in Altenhaßlau. Diese Unterführung hat relativ kurze Rampen, sodass die Straße „ Vor der Au“ circa 20 Meter nach der Unterführung an die Kreisstraße angebunden ist.

Dies lässt sich auch an der K 904 realisieren. Die Ladestraße müsste am westlichen Ende direkt an die Lärmschutzwand verlegt, über die Unterführung geführt und an die Bahnstraße angebunden werden. Die Bahnstraße könnte an die K 904 angebunden werden. In Altenhaßlau reichen hierfür circa 20 Meter, und an der K 904 stehen bis zur Bahnstraße circa 40 bis 50 Meter und bis zum Heimatfriedering / Feuerwehrausfahrt circa 90 Meter zur Verfügung.

Die BI stellt folgende Forderungen:

Information und Beteiligung der Bürger von Hailer und Meerholz.
Bau einer kleinen Unterführung für PKW-Verkehr statt einer großen Brücke, Sperrung der K 904 für LKW-Verkehr.
Kein Ausbau der K 904, kein Eingriff in die letzte Alleen-Querverbindung im Kinzigtal.
Keine Verbreiterung der K 862 auf Kosten der Allee, kein Bau von Abbiegespuren an der Einmündung der K 904.

Wir bitten Sie um eine möglichst zeitnahe Entscheidung im Interesse der vielen Bürger, um weitere unnötige Verzögerungen zu vermeiden.

Für die Bürgerinitiative „Erhalt der Kreisstraße 904“

Lydia Naunheim – Reinhard Simon