Brückenverzicht schont Kinzigaue – GNZ 13.05.2019

Plakataktion der Bürgerinitiative zum Erhalt der Kreisstraße und Natur

Gelnhausen-Meerholz (jol). „Wir haben diese Plakataktion schon lange vorbereitet, um uns weiter gegen die riesige Omega-Brücke zu stemmen“, erklärte Reinhard Simon. Die Bürgerinitiative zum Erhalt der K904 und Kinzigaue machte am Bahnübergang Werbung dafür, sich zu informieren und im Rahmen der Planfeststellung Einspruch zu erheben.

„Es kommen immer mehr Menschen aus Hailer und Meerholz auf uns zu und wollen sich informieren“, berichtet Lydia Naunheim. Und es sei noch nicht zu spät, sich über das Thema Omega-Brücke und die Folgen zu informieren und entsprechende Schritte im Rahmen der Planfeststellung für deren Bau zu gehen. „Auch wenn wir wissen, dass Pläne selten so stark verändert werden, setzen wir uns weiter für eine andere Variante ein“, ergänzt Reinhard Simon. Dabei gibt es für die BI zahlreiche Gründe, eine Omega-Brücke abzulehnen. Darunter sind der Erhalt der Kinzigaue und der Allee der K904. Denn mit der Brücke erwartet die BI einen deutlichen Anstieg des Verkehrs. Schon jetzt entspreche die K904 nicht mehr den Vorgaben für eine Kreisstraße. So könnte in einem zweiten Planungsschritt die Straße verlegt und damit die Aue durchschnitten werden. „Wir finden jetzt schon kaum Ruhe“, wies Anwohner Eckhard Scheunemann auf die Verkehrssituation hin. Mit einer kleinen Unterführung würde zumindest der Lastwagenverkehr umgelenkt. Parallel dazu setzt sich die BI dafür ein, dass die umliegenden Straßen nicht verbreitert werden, wie es für eine Omega-Anbindung nötig wäre.

„Es gibt bessere Möglichkeiten, aber sie werden nicht einmal angedacht“, ergänzt Bodo Delhey (Bürger für Gelnhausen). Man habe sich auf einen Plan versteift, ohne diese Möglichkeiten zu eruieren. Man könne keine 20 Jahre alten Pläne einfach umsetzen. Und hier liegt für die BI und ihre Unterstützer noch eine Chance, den Bau doch noch aufzuhalten, auch wenn diese klein ist. Im Rahmen der Planfeststellung wird die Öffentlichkeit beteiligt und neben Institutionen können auch Bürger eine Stellungnahme abgeben, die dann vom Regierungspräsidium Darmstadt bewertet werden müssen. „Je mehr Menschen sich melden, desto mehr Gewicht haben die Argumente“, hofft Reinhard Simon auf Unterstützung. Unter www.bahn-uebergang.de hält die BI interessierte Bürger auf dem Laufenden und plant auch, dort Hilfestellungen für eine Stellungnahme zum Bauvorhaben geben. Die meisten Anwohner in der Liebloser Straße haben schon vor 20 Jahren eine Stellungnahme abgegeben und werden es wieder tun. Denn mehr Verkehr und laute Lastwagen will dort keiner ertragen müssen.