Leserbrief von Rosemarie Pfeiffer zur geplanten Omegabrücke in Hailer und Meerholz

GNZ vom 03.05.2024:

Rosemarie Pfeiffer hat eine klare Haltung zur geplanten Omegabrücke in Hailer und Meerholz.

25 Millionen könnten sinnvoller ausgegeben werden

Viele redeten davon. Dies und das konnte man in der Zeitung lesen. Und plötzlich: Bahnübergang nach Gründau für immer geschlossen! Wegen der viergleisigen Erweiterung der Bahnstrecke. Wie kommen wir aus Meerholz und Hailer jetzt nach Gründau und in die Kinzigaue?

Wer sich damit beschäftigt hat, weiß, dass schon seit den 90er-Jahren Pläne für einen Schrankenersatz existierten, wieder verworfen und wieder ausgegraben wurden. Nun wurde Hessen Mobil beauftragt, die beste Lösung auszusuchen, und entschied sich für eine große Omega-Brücke.

Damit das verkehrstechnisch funktionieren kann, muss die Liebloser Straße verbreitert und mit einem Rad- und Fußgängerweg versehen werden. An der Einmündung zur Hauptstraße sollen eine Ampelanlage und eine Abbiegespur errichtet werden. An diesem Knotenpunkt befinden sich drei Kindergärten, die Schule, mehrere Geschäfte, die Kirche, das Schloss mit Alten- und Pflegeheim, eine Turnhalle und Wohnhäuser. Wer Fantasie hat, kann sich ausmalen, zu welchen Staus und Unfällen es da kommen kann.

Es bildete sich eine Bürgerinitiative, die 2 300 Unterschriften gegen dieses Bauvorhaben gesammelt hat. Das RP Darmstadt veranstaltete ein Anhörungsverfahren. Es kam zu 487 Einwendungen: Lärmbelästigung durch Baulärm, durch wartende Autos an der Ampel, dadurch auch erhöhte Abgaswerte. Angst vor Grundstücksenteignungen. Zerstörung des Landschaftsbildes. Eingriff in die Natur- und Auenlandschaft. Beeinträchtigungen für das Alten- und Pflegeheim. Zunahme von Personen- und Schwerverkehr. Steuerverschwendung usw.

Unverständlich ist auch die Tatsache, dass zwar für Fußgänger und Radfahrer eine Unterführung der Gleise von Süd nach Nord von der Bahn bereits fertiggestellt wurde, die aber von der Bahn wieder gesperrt wurde, weil ein kleines Anschlussstück ausgebaut werden müsste, wofür die Stadt Gelnhausen zuständig wäre. Hier könnte man leicht aus der Mitte des Ortes in die Kinzigauen gelangen. Die Stadt lehnt eine Beteiligung ab, da sie eine große Omegabrücke bevorzugt, die vom Land Hessen, dem Main-Kinzig-Kreis und der Bahn finanziert wird und etwa 25 Millionen kosten wird.

Die Fertigstellung der Omega-brücke könnte frühestens 2029 erfolgen. Was schließt der mündige Bürger und Steuerzahler daraus? Sechs Jahre muss man unabänderlich über Niedermittlau oder die Westspange fahren, wenn man nach Gründau oder in die Kinzig-aue will. Fußgänger und Radfahrer können die Bahn nur noch über zwei landwirtschaftliche Brücken an den Ortsenden überqueren (weil die Bahn und die Stadt das so will). Wenn man das so lange mitgemacht hat, braucht man danach noch eine so teure Brücke? 25 Millionen könnten sinnvoller ausgegeben werden. Ich hoffe, viele Bürger unterstützen die Nulllösung.