Trauer um Reinhard Simon

Nicht nur in den Reihen der Bürger für Gelnhausen und der BI zum Erhalt der K 904 hinterlässt Reinhard Simon aus Hailer eine tiefe Lücke.

BG 19.7.2023 Gelnhausen (mab). Der Kampf gegen die geplante Omegabrücke ist neu aufgebrandet, doch eine der entschlossensten Stimmen der Bürgerinitiative zum Erhalt der K 904 ist verstummt: Reinhard Simon ist Ende Juni im Alter von 70 Jahren nach kurzer und schwerer Krankheit gestorben. Nicht nur in den Reihen der Initiative reißt sein Tod eine schwere Lücke.

Foto: RE
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Simon fungierte seit der Gründung der Bürgerinitiative 2017 für lange Zeit als deren Sprecher. Damals stieß er auch zur Wählergemeinschaft Bürger für Gelnhausen, für die er seit 2021 bis zu seinem Tod im Stadtparlament und im Ortsbeirat seines Heimatstadtteils Hailer saß. Einen besonderen Schwerpunkt seines politischen Wirkens legte er auf den Umweltschutz. Simon engagierte sich zudem bei den People for Future. Auch der Sport spielte eine große Rolle im Leben des leidenschaftlichen Eintrachtfans. Simon spielte Volleyball im TV Lieblos und im TV Hailer. „Und er ist unglaublich gerne geschwommen“, erinnert sich Jochen Zahn (Bürger für Gelnhausen) an seinen engen Weggefährten. Eine weitere Leidenschaft in Simons Leben war der Jazz.

Bekannt für sein soziales Wesen, wählte Simon einen Beruf, der zu seiner Mitmenschlichkeit passte. Nach dem Studium in Marburg arbeitete er als Sozialarbeiter in Gelnhausen und hat viel für das dortige Jugendzentrum bewirkt. Später war er im Behindertenwerk Main-Kinzig tätig, betreute zunächst Gruppen und kümmerte sich später um IT-Angelegenheiten. „Er hat das Wort Sozialarbeiter gelebt, er war immer hilfsbereit, auch in der Politik“, erinnert sich seine Wegbegleiterin Lydia Naunheim, heute Sprecherin der Bürgerinitiative und Vorsitzende der Bürger für Gelnhausen. „Gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs war er einer der Ersten, die Ukrainer bei sich aufnahmen.“

Er fehlt an allen Ecken und Enden“

Und wie war er als Person? „Er engagierte sich leidenschaftlich für seine Anliegen, aber laut wurde er nicht, war immer um Ausgleich bemüht“, meint Jochen Zahn. Einzige Ausnahme war die Frankfurter Eintracht. „Wenn die ein Spiel gewonnen hatte, konnte er nicht mehr an sich halten.“ Lydia Naunheim und Jochen Zahn sind sich einig: „Er fehlt an allen Ecken und Enden. Es ist tragisch, dass er nicht mehr da ist.“

Quelle: BG vom 19.7.2023, Foto: RE