Visualisierung der Omegabrücke existiert bereits

Leserbrief in der GNZ 17.09.2020 von Lydia Naunheim

Der MKK soll die Visualisierung der Omega Brücke endlich präsentieren, fordert der FDP-Parteivorsitzende Holger Saß in seinem Antrag in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung.

Ich frage mich, was will Herr Saß mit diesem Antrag erreichen?

Vor knapp 2 Jahren hat er mit allen Mitteln dafür gekämpft, dass die sogenannte „Kleine Omegabrücke“ (12 Meter hoch und 14 Meter breit) gebaut werden soll, und nun möchte er wissen, wie das Bauwerk aussehen wird? Will er sehen, wie sich, nach Aussage eines Meerholzer Ortsbeiratsmitgliedes, die Brücke harmonisch in die Auenlandschaft einfügt?

Eine andere Möglichkeit wäre, dass die FDP so kurz vor der Kommunalwahl die Wähler daran erinnern will, dass sie die Partei der Brückenbefürworter ist. Die FDP sollte sich eher sorgen, dass mehr als 2000 Brückengegner sie für den Schandfleck mitverantwortlich machen, wenn sie die Visualisierung sehen, und bei der Wahl die Konsequenzen ziehen.

Was ist, wenn das Brückenbauwerk den Antragstellern nicht gefällt, wird es ein Umdenken der Brückenfreunde geben? Nur in diesem Fall macht eine Visualisierung Sinn.  Alle meine Überlegungen sind also reine Spekulation.

Fakt jedoch ist, dass ein Mitglied der Bürgerinitiative zum Erhalt der K904 und der Kinzigaue, maßstabsgerechte Visualisierungen angefertigt hat. Der MKK kann sich die Kosten für eine weitere Darstellung sparen.

Auf der Internetseite:  www.bahn-uebergang.de kann sich jeder von den Ausmaßen selbst ein Bild machen.

Die Maße für die Brückenvisualisierung wurden dem Planfeststellungsentwurf aus dem Jahr 2006 entnommen. Da es sich um eine Aktualisierung und nicht um eine Neuplanung handelt sind sie identisch, außer man würde auf den Radweg verzichten, dann wäre die Brücke etwas schmaler.

Übrigens wurde nie eine kleine Omegabrücke geplant, da bei einer Brücke über die auch Schwerlastverkehr fahren soll, die Brückenradien eingehalten werden müssen. So war immer von einer „kleinen Lösung“ (die alte Allee bleibt bestehen) bzw. von einer „großen Lösung“  (in einem zweiten Schritt wird die Kreisstraße verbreitert und begradigt oder quer durchs Kinzigtal gebaut) die Rede. Eine kleine Omegabrücke wurde nie geplant, das ist eine Erfindung der Brückenbefürworter.